Das Bild,
das wir von uns selbst haben, ist eine der grundlegenden Theorien
Die Art und Weise, wie wir uns selbst und den "Rest der Welt"
sehen, ist weit mehr als eine Theorie von vielen. Dieses Grundmodell bestimmt
all unser Denken, Handeln und Bewerten.
Es ist ständig wirksame "Voreinstellung", der Filter für
jede unserer Wahrnehmungen.Dass
diese unsere eigene Sichtweisen uns unbewußt ist, macht sie noch
strikter wirksam.
B - Das
erweiternde Selbstbild - das reine Selbst
Um
sich selbst genau so wahrzunehmen wie alles andere in der Welt, müsste
das Selbst zum Objekt der Wahrnehmung werden.
Wir
sind aber nur gewohnt eine Rolle des Selbst zu spielen: die Rolle des
Betrachters. Die andere Rolle gleichzeitig zu spielen sind wir nicht gewohnt:
die Rolle des betrachteten Objektes. Das entspricht dem Versuch in einem
dunklen Raum die einzige Lichtquelle zu suchen, die im aber im Inneren
der Augen ist.
Subjekt=Betrachter
und Objekt=das Selbst sind eins.
Diese
Erfahrung wird von den Mystikern und mit tiefer Meditation angestrebt.
Diese Wahrnehmung von Einheit und Eins-Sein des Selbst mit Allem ist ein
Grundelement aller religiösen und mystischen Traditionen. Sie entspricht
dem Tao, dem Quanten-Nullpunkt, dem Zustand des "sowohl
als auch". Wie die Zahl Null repräsentiert sie sowohl das
Alles (alles ist möglich) als auch das Nichts (nichts ist begrenzt).
Dieses
Selbst-Bild läuft auf die Formel hinaus- der Mensch und die Welt
sind eins)*
Die Erkenntnis , dass die goldene Regel eines rechten Lebens keine
Vorschrift einer höheren Moralinstanz ist, sondern unmittelbares
praktisches persönliches Wollen. Ich weiss dann, dass ich mir selbst
schade, wenn ich einem Anderen oder der Natur schade. So ergibt sich:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg´auch keinem Andern
zu.
Die alternative
Sicht dazu ist das derivative Selbstbild.
)*
Rüdiger Dahlke, Der Mensch und die Welt sind eins, München 1998.
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